Alte Schule
Küsterhaus – Schulhaus – Alte Schule – Heimatmuseum
Während sich in den Städten neben den Lateinschulen mehr und mehr die deutschen Schulen durchsetzten, hat sich das Schulwesen auf dem Lande schon bald nach der Reformation nur aus kleinsten Anfängen heraus entwickeln können. Die ersten Schulen entstanden in den Kirchspielorten. Sie waren kirchliche Einrichtungen, die Küster hielten den Unterricht und die Pfarrer übten die örtliche Schulaufsicht aus. Alleiniges Unterrichtsfach war der Katechismusunterricht. Das Lesen und Schreiben kam erst später hinzu.
1571 Von der Existenz eines Nienhäger Küster- und Schulhauses ist erstmals 1571 die Rede.
1619 Das im Küsterhaus im Jahre 1619 unterrichtet wurde, geht aus einer kurzen Ausgabennotiz in den Kirchenrechnungsbüchern hervor. Für acht Schillige ließ man Schulbänke für die Schulkinder anfertigen.
1846 Das Schul- und Küsterhaus war sehr baufällig geworden. Die Reparaturen waren größer, als man zunächst angenommen hatte. Das Dach war verfault und große Teile des Hauses mussten erneuert werden. Amtszimmermeister Alpers aus Opperhausen hatte im Mai 1846 einen Kostenanschlag eingereicht, der sich auf insgesamt 619 Taler 22 Groschen, 2 Pfennig belief. Bei einer Besichtigung des Hauses stellte sich heraus, dass man auch noch den Klassenraum vergrößern musste, da er für die ca. 60 Schulkinder viel zu klein war. So entschloß man sich, statt der geplanten Reparatur des alten Küsterhauses ein neues Schulhaus zu bauen.
1847 Der Bau des Küster- und Schulhauses wurde im Februar 1847 öffentlich vergeben. Den Auftrag erhielt der Zimmermeister Behrens aus Nienhagen. Er verpflichtete sich, den auf 1553 Taler veranschlagten Bau den gestellten Bedingungen gemäß für die Summe von 1180 Taler Courant zu übernehmen, machte aber zur Bedingung, dass er das alte Schulhaus zum Abbruch übereignet bekam.
1889 Am 1. April wird eine Stube Postdienstzimmer.
1894 Am 1 Oktober wird ein neues Klassenzimmer in der Größe 10 m mal 7 m in der Verlängerung des alten Hauses nach hinten eingeweiht. (Heute Saal).
1912 Trennung von Küster- und Schulvermögen. Die Ländereinen kommen zum Küstervermögen, das Schulhaus zum Schulvermögen.
1913 Im August war die Schule das 1. Gebäude in Nienhagen, dass die Hausinstallation zur elektrischen Lichtanlage bekam.
1937 Planung eines Schulneubaus zwischen Kirche und Bauer Höper.
1950 Fertigstellung des Schulneubaus. Die „Alte Schule“ wurde noch einige Jahre für den Kochunterricht und als Lehrerwohnung genutzt
1985 Am 20. Mai wird der Heimatverein Nienhagen gegründet und bekommt in 3 Räumen im Untergschoß eine Bleibe. Die vorderen Räume werden von der DLRG genutzt. Der Saal diente für Versammlungen und Ausstellungen
2001 Baubeginn für den Umbau zum Heimatmuseum.
2002 Am 15. November übergibt Bürgemeister Klaus Gärtner in einer Feierstunde die Schlüssel für das Haus an den 1. Vorsitzenden des Heimatvereins Nienhagen, Gunter Heuer.